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Unsere Wildparktiere (alphabetisch sortiert):
Alpakas, Bergziegen, Bienen, Braunbären, Damwild, Esel, Hühner, Kaninchen, Muffelwild, Pommerngänse, Rotwild, Sibirische Uhus, Sikawild, Vierhornschafe, Waschbären, Wildschweine, Wisente
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Die Gackenbacher Wildschwein-Rotte
Unsere Wildschweine, auch Schwarzwild genannt, sind ein munterer Haufen. Da wird gewühlt und geschmatzt und geschnüffelt und gescharrt, und sich in Pfützen gesuhlt. Sogar mit der Futtertonne wird gespielt. Ruhe erlebt man selten. Nur die Mittagssonne wird gerne für ein ausgiebiges Sonnenbad genutzt.
Die Wildschwein-Rotte im Wild- und Freizeitpark Westerwald besteht meistens aus einem Keiler und 8 Bachen. Zwei davon, Leni und Erni, kamen 2007 zur Welt und wurden von uns mit der Flasche aufgezogen.
Am Liebsten fressen unsere Wildschweine Nüsse, Bucheckern und Eicheln.
Das Wildschwein: Allesfresser mit Spürnase
Ein Wildschwein ist - wie der Name schon sagt - die wilde Form unseres Hausschweins. Und sein Name dient schonmal als Schimpfwort. Auch die Tatsache, dass Wildschweine für ihr Leben gerne in fremden Gärten, Äckern und Weinbergen wühlen, macht sie nicht gerade beliebt. Dabei sind die Tiere ausgesprochen clever: In Frankreich werden Wildschweine dazu abgerichtet, nach Trüffeln zu suchen. Und in Deutschland gab es sogar schon einmal ein Polizei-Wildschwein: Das Spürwildschwein Luise konnte Sprengstoff und Drogen erschnüffeln.
Wildschweine können sich überhaupt enorm gut anpassen. Wie gut, davon kann die deutsche Hauptstadt ein Liedchen singen: In Berlin wohnen ca. 10.000 dieser Allesfresser nahe bei der Stadt und statten regelmäßig den Vororten einen Besuch ab. Manchmal wagen sie sich sogar ins Stadtinnere, einmal sogar bis auf den Alexanderplatz. Ihr Ziel: Gärten, Parkanlagen und Mülltonnen. Denn zarte Gräser, aromatische Kräuter, Blumenzwiebeln, Früchte und Nüsse finden Wildschweine ausgesprochen lecker. Eigentlich fressen sie alles, was ihnen vor dien Rüssel kommt, oder was sie aus dem Boden herauswühlen können: Eicheln und Bucheckern sind Lieblingsspeisen, aber auch Wurzeln, Pilze, Insekten, Würmer, sogar Kleintiere und Eier werden genüsslich verspeist.
Normalerweise sind Wildschweine eher menschenscheu und daher meist nachts unterwegs. Aggressiv werden nur die Männchen in der Paarungszeit, oder die Weibchen, wenn sie Junge haben. Hunde sollten daher in der Nähe von Wildschweinen unbedingt an die Leine genommen werden. Werden sie aber gefüttert, verlieren sie ihre Scheu. Daher ist das Füttern von Wildschweinen in Berlin auch verboten.
Seit etwa 6 Millionen Jahren sind Wildschweine in Europa unterwegs. Durch ihre Anpassungsfähigkeit sind sie in ganz Eurasien zahlreich vertreten, aber auch in Japan, in Teilen den USA und auf verschiedenen asiatischen Inseln sind sie zu finden. Die ersten Wildschweine lebten vermutlich in Großbritannien. Nur eines mögen sie nicht: Dauerhaft gefrorene Böden und hohen Schnee - beides hindert sie bei der Nahrungssuche, weshalb es auch keine Wildschweine im Hochgebirge gibt.
Männliche Wildschweine nennt man übrigens Keiler, weibliche Bache, und die Jungtiere heißen Frischlinge. Männlein und Weiblein sind auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden: Beide haben diesen massiven, nach hinten flacher werdenden Körper mit dem viel zu goß wirkenden Kopf und dem fast nicht erkennbaren Hals. Aber im Profil zeigt sich der Unterschied: Weibliche Schnauzen verlaufen schön gerade, die männlichen haben zur Stirn hin Dellen.
Ein weiteres Merkmal der Keiler ist das Gewaff: Die mächtigen, nach oben gekrümmten Eckzähne. Die unteren können bis zu 30 Zentimeter lang werden, meist sind es aber ca. 20 Zentimeter, und davon sind nur 10 zu sehen. Die oberen sind deutlich kürzer.
Wildschweine werden bis zu 150 Kilogramm schwer, Männchen sogar bis zu 200 Kilogramm. Dies aber nur, wenn sie voll ausgewachsen - also mehr als 5 Jahre alt - sind, was nicht viele Wildschweine schaffen. Die wenigsten werde mehr als 4 Jahre alt, und von den Jungtieren überleben in freier Wildbahn oft nur etwa ein Drittel.
Wie viele Säugetiere wechseln Wildschweine ihr Fell vom Sommer auf den Winter. Das Winterfell ist dunkelgrau bis braun-schwarz, hat nach außen lange Borsten, und darunter kurze wollige Haare, die wie eine Isolierschicht wirken und die Wildschweine warm halten. Ab ca. April fällt das Winterhaar aus und wird in den nächsten drei Monaten durch ein kurzes, helleres Fell ersetzt, weshalb die Tiere im Sommer schlanker wirken als im Winter. Und ab September fängt dann wieder das Winterfell an, zu wachsen.
Eine ganz andere Fellfarbei haben die Frischlinge kurz nach ihrer Geburt: Das weiche, helle, gelbbraune Fell mit den 4 bis 5 helleren Längsstreifen dient zur Tarnung. Nach etwa drei Monaten wächst das Kinderfell heraus und wird duch ein bräunliches ersetzt.
Und was machen Wildschweine, wenn sie mal nicht fressen oder nach Fressbarem schnüffeln und wühlen? Sie suhlen sich ausgiebig im Schlamm. Je matschiger, desto lieber. Der Schlamm kühlt zum einen, und hilft zum anderen gegen Insekten. Anschließend suchen sie ihren Lieblings-Malbaum auf und rubbeln sich gründlich daran. Malbäume haben meist eine grobe Rinde, die entsprechend gut scheuert; meist sind es Eichen, Kiefern und Fichten. An der abgenutzten Rinde und den vom Schlamm hellen, grauen Stellen sind sie im Wald gut zu erkennen. Den Abschluss der Fellpflege bildet dann ein Baumstamm, über den der Unterkörper gerieben wird. Wellness auf Wildschwein-Art.
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